Page 7 - Jansen2020
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Blick von Winterscheid nach Neunkirchen und Neunkirchen-Seelscheid, Kaltnadelradierung
Hier wurde über den schnellen Wan- del der Kunst, begleitet von Not und Krieg, philosophiert, aber auch darüber, dass die Kunst in dieser Zeit, vielleicht gerade durch ihre Kurzlebigkeit, dem Kulturgeschehen viele neue Strömun- gen und Geisteshaltungen bescherte.
Später empfand Jansen die Darstellung der Landschaft als Flucht, weil ihre Schönheit ihn der „Not der Zeit“ ent- zogen hat.
Am 4. Februar 1885 wird Franz Lam- bert Jansen, der sich selber Franz Maria nannte, in Köln geboren. Er wächst in
einem gutbürgerlichen Elternhaus auf. Nach wohl behüteter Kindheit been- det er 1901 seine Gymnasialzeit nach dem Einjährigen. Der Wunsch, Maler zu werden findet nicht die Zustimmung des Vaters – man einigt sich auf den Beruf des Architekten. Hieraus folgt eine praktische Ausbildung im Maurer- handwerk, der Besuch der Königlichen Baugewerbefachschule zu Köln und eine Volontariatszeit bei einem Archi- tekten.
Nachdem der Entschluss gefasst ist,Ar- chitektur zu studieren, vollzieht sich bei F. M. Jansen eine stärkere Loslösung vom Elternhaus. 1905 beginnt er das Studium an der Technischen Hoch- schule in Karlsruhe; 1906 wechselt er nach Wien zur Akademie der Künste und studiert bei dem Architekten Otto Wagner.
In Wien, der Stadt der Künste, brechen in dieser Zeit die neuen Eindrücke wie eine „Sturmflut“ über ihn herein. Die freie Kunst, insbesondere die Malerei, rückt wieder näher.
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